Von der edlen Traube ins feine Glas: Wie der Bardolino hergestellt wird

Direkt vom Gardasee kommt einer der bekömmlichsten Weine Italiens: Der Bardolino!
Ein Glas Bardolino

Am Ostufer des Gardasees liegt die Stadt Bardolino. Sie ist Teil der Region Veneto in Italien und idyllisch am Wasser gelegen. Viele kennen sie aber nicht als spannenden Urlaubsort, sondern für den leichten Rotwein, der mit dem gleichen Namen daherkommt und frisch und fruchtig ist. Tatsächlich besteht er aus vielen verschiedenen Rebsorten, zu denen hauptsächlich Corvina, Rondinella und Molinara gehören. Den moderaten Alkoholgehalt und die fruchtige Frische hat der Bardolino vor allem dem Mikroklima des Gardasees zu verdanken, doch wenn man sich so richtig mit dem Wein beschäftigt, merkt man, wie viel mehr dahinter steckt. Dieser Artikel geht den Spuren des feinen Bardolino Wein auf den Grund und stellt ihn als einen der besten Weine Italiens vor.

Die Besonderheit des Terroirs

Das Anbaugebiet des Bardolino erstreckt sich über sanfte Hügel, die von der Nähe des Gardasees profitieren. Durch die reflektierende Wasserfläche des Sees und die schützenden Alpen im Norden entsteht ein einzigartiges Mikroklima: milde Winter, warme Sommer und eine stetige Brise, die die Reben belüftet und Krankheiten vorbeugt. Diese klimatischen Bedingungen ermöglichen es den Trauben, langsam zu reifen und eine ideale Balance zwischen Säure und Frucht zu entwickeln. Auch die Böden spielen dabei eine entscheidende Rolle. Sie bestehen hauptsächlich aus Moränenablagerungen, die durch die Gletscher der letzten Eiszeit entstanden sind. Diese Mischung aus Sand, Kies und Ton speichert Wasser gut und gibt den Reben gleichzeitig genügend Mineralien, um einen charaktervollen Wein hervorzubringen. Doch wie steht es um die Herstellung des Weines?

Tradition und moderne Weinherstellung

Die Herstellung des Bardolino folgt einer jahrhundertealten Tradition, die sich mit modernen Techniken verbindet. Die Trauben werden meist von Hand gelesen, um nur die besten Beeren auszuwählen. Nach der Lese erfolgt die sanfte Pressung, gefolgt von einer temperaturkontrollierten Gärung in Edelstahltanks. Dadurch bleiben die fruchtigen Aromen erhalten, die den Bardolino so unverwechselbar machen.

Ein besonderer Stil des Weins ist der Bardolino Chiaretto, eine Rosé-Variante, die durch eine kürzere Maischestandzeit entsteht. Dieser Wein ist noch leichter als der klassische Bardolino und überzeugt mit Aromen von Erdbeeren, Kirschen und einem Hauch von Zitrusfrüchten – ideal für warme Sommertage.

Ein Wein für jede Gelegenheit

Der Bardolino ist kein schwerer, komplexer Rotwein, der lange reifen muss, sondern ein unkomplizierter Begleiter für viele Gelegenheiten. Seine Leichtigkeit und Frische machen ihn besonders beliebt für gesellige Runden oder als Begleitung zu mediterranen Speisen. Er passt hervorragend zu Pasta mit Tomatensauce, gegrilltem Fisch oder Antipasti mit Parmaschinken und Oliven. Durch seine dezente Struktur und den moderaten Alkoholgehalt kann er sogar leicht gekühlt getrunken werden – eine Seltenheit unter den Rotweinen.

Ein Stück italienischer Lebensart

Wer einmal in Bardolino war, kennt die gemütlichen Weinbars, in denen man den gleichnamigen Tropfen mit Blick auf den See genießen kann. Hier gehört der Wein zur Kultur und wird oft mit regionalen Spezialitäten serviert. Doch auch außerhalb Italiens erfreut sich der Bardolino großer Beliebtheit, insbesondere als Sommerwein oder leichter Alltagsbegleiter. Seine unprätentiöse Art macht ihn zugänglich für Genießerinnen und Genießer, die Wert auf Qualität legen, aber keinen schweren Rotwein bevorzugen. Gerade in Zeiten, in denen die Nachfrage nach leichteren, fruchtbetonten Weinen wächst, hat der Bardolino seinen festen Platz in der Welt der italienischen Weine gefunden.

Ob als unkomplizierter Genuss auf der Terrasse oder als Erinnerung an einen Urlaub am Gardasee – der Bardolino bleibt ein Klassiker, der die Leichtigkeit und Lebensfreude Italiens in jeder Flasche einfängt.

 

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